Informationen/Hinweise + Reifen ABC
In diesen verschiedenen Informations- und Hinweisseiten finden Sie etliches wissenswertes über Motorradreifen:
Wichtiger Hinweis zu Reifenumrüstungen an Motorrädern!
Reifenkennzeichnungen bzw. Seitenwandbeschriftung
Kompatibiltät von Motorrad-Reifengrößen / Umrechnungstabelle
Motorradreifen spielen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Leistungsfähigkeit eines Motorrads. Eine fundierte Kenntnis über Motorradreifen, deren Kennzeichnungen, Typen und die richtige Einfahrweise ist unerlässlich, um das Beste aus deinem Motorrad herauszuholen.
Motorradreifentypen
Motorradreifen sind konstruktiv ihrem jeweiligen Einsatz angepasst,
z. B. durch die spezielle Profilgestaltung oder Gummimischung.
Die Auswahl reicht von
Reifen für den Geländeeinsatz beim Motocross, beim Endurosport oder beim Trial mit mehr oder minder ausgeprägten Stollenprofilen über gemäßigte Offroad-/ Straßen- Mischprofile für Reise- Enduros oder Scrambler und normale Touren- oder Sportreifen für Straßenmaschinen bis hin zu profillosen Slickreifen für den Rennsport.
Motorradreifen kaufen - was ist zu beachten?
Wenn Sie sich für neue Reifen für Ihr Motorrad entscheiden, dann müssen Felgengröße sowie Reifenbreite übereinstimmen. Wenn Sie möglicherweise eine andere Reifengröße wünschen, muss im Vorfeld geklärt werden, ob der Reifenhersteller für Ihr Motorrad eine sogenannte Reifenfreigabe erteilen kann. Dies sollte vor dem Kauf eines Reifens geklärt werden. Eine besonders wichtige Rolle spielte dabei die Tragfähigkeit des Reifens, welche in jedem Falle mit dem Gewicht Ihres Motorrads abgestimmt sein muss. Der Reifen muss besonders in Extremsituationen (Bremsen/Anfahren) sehr viele Kräfte aufnehmen welche durch das Gewicht der Maschine verstärkt werden.
-Felgengröße
-Reifenbreite
-Tragfähigkeit / Lastindex
-Geschwindigkeitsindex (maximale fahrbare Geschwindigkeit)
-Reifenfreigabe vom Hersteller vorhanden?
Auswuchten von Motorradreifen
Eine ungleiche Massenverteilung im Reifen verursacht bei der Drehbewegung des Ra¬des Vibra¬ti¬o¬nen. Beim Auswuchten wird ein Gegengewicht genau gegenüber der Unwucht auf der Felge fixiert. Auch bei ordnungsgemäßer Montage der Reifen (bei Reifen mit Punktmarkierung mit dem farbigen Punkt am Ventil) haben die Räder noch eine Unwucht. Für einen ruhigen Lauf sind die Motorradreifen nach der Montage unbedingt auszuwuchten.
Hierzu gibt es die statische und die dynamische Methode. Egal bei welcher Wuchtmethode, sollten folgende Auswuchtgewichte nicht überschritten werden:
Vorderrad kleiner 40 Gramm,
Hinterrad kleiner 60 Gramm.
Ausnahme alle Felgen mit Reifenluftdrucksystem, hier muss das Gewicht der Luftducksensoren dem Auswuchtgewicht dazu addiert werden. Sollten diese Werte nicht erreicht werden, so ist der Reifen auf der Felge zu drehen (matchen). Erst wenn mit dieser Methode kein vernünftiges Ergebnis zu erzielen ist, sollte der Reifen wegen Unwucht beim Hersteller reklamiert werden.
Profil und Funktionsweise
Straßenbereifung
Bei Straßenreifen erfolgt der Haftungsaufbau fast ausschließlich durch die Haftreibung der Laufflächen-Gummimischung mit der mehr oder minder rauen Fahrbahnoberfläche innerhalb der Reifenaufstandsfläche. Für das Zustandekommen dieser Haftreibung ist – zumindest bei Trockenheit – das Vorhandensein eines Reifenprofils grundsätzlich vorteilhaft. Dieses ist auch bei Nässe notwendig (Ableiten von Wasser aus der Aufstandsfläche) und hat weitere Aufgaben wie eine definierte Verformung der Reifenkontur in Schräglage oder die Steuerung der Reifenerwärmung durch die Walkarbeit.
Geländebereifung
Bei Geländefahrten auf losen Untergrund ist hingegen überwiegend das Profil eines Motorradreifens ausschlaggebend, da sich die mehr oder minder grob ausgeprägten Profilklötze oder -stollen in den weichen Untergrund eindrücken müssen, um die nötige Verzahnung herzustellen. Bei Fahrten in schlammigen Gelände sollte auch die Frage der Selbstreinigung des Profiles nicht außer acht gelassen werden, da der Schlamm aus dem Profil durch die Raddrehung abgeschleudert werden muss, um die Stollen nicht „zuzuschmieren“. Für Straßenfahrten sind reine Offroadreifen jedoch weniger geeignet, da der hohe Negativanteil des Profiles und ein Verformen bis hin zum Umknicken der hohen Stollen auf Asphalt die maximale Haftung verhindern. Für diesen gemischten Einsatzzweck gibt es spezielle Endurobereifungen.
Profilabnutzungsanzeige (TWI-Indikatoren)
In den Hauptprofilrillen befinden sich an einigen Stellen kleine Stege. Diese sogenannten TWI-Indikatoren markieren den Messpunkt zur Ermittlung der Restprofiltiefe. Die Lage der Verschleißindikatoren ist auf der Seitenwand mit den Buchstaben TWI f(Tread-Wear-Indicator) gekennzeichnet. Diese kleinen Stege treffen keinerlei Aussage über die Restprofiltiefe!!!
An den dort befindlichen Stellen muss der Reifen noch den gesetzlichen Anforderungen bezüglich der Profiltiefe entsprechen. Der Messpunkt ist selbstverständlich rechts oder links dieser Stellen.
Laufrichtung
Die meisten Reifen sind heute laufrichtungsgebunden d. h., dass ihre Drehrichtung ist vorgegeben. Der Sinn der laufrichtungsgebundenen Reifen ist, eine Ablösung des Reifenprofils zu verhindern. Bei den meisten Motorradreifen wird ein Laufflächenstreifen auf die Karkasse aufgebracht. Zusätzlich definiert die Laufrichtung auch das Design des Profils, hinsichtlich Bremskraftübertragung, Wasserverdrängung und Geräuschentwicklung.
Lenkerflattern
Neue Motorrad-Vorderreifen können auch nach dem Auswuchten noch bei einer Geschwindigkeit von ca. 40-80 km/h noch Flattern, was als Shimmy bezeichnet wird. Die Ursachen sind aufgrund der Schwingungseffekte eines rollenden Rades sehr komplex. In solchen einen Fall muss das Rad nur noch einmal nachgewuchtet werden. Ändert sich das Fahrverhalten nicht, so muss der Reifen nochmals auf der Felge etwas verdreht und nochmals gewuchtet werden (matchen). Ist das Phänomen mit nachwuchten / matchen nicht zu beheben, muss der Reifen getauscht und eingeschickt werden.
Der Luftdruck
Ihre Sicherheit, der Komfort und die Lebensdauer der Reifen hängen direkt mit dem vorgeschriebenen Luftdruck zusammen. Der beste Motorradreifen taugt nichts, wenn er mit dem falschen Luftdruck gefahren wird. Daher ist es sehr wichtig, immer den vorgeschriebenen Luftdruck im Motorradreifen zu fahren. Nur so kann der Motorradreifen die vom Hersteller erwünschten Eigenschaften auf dem Motorrad umsetzen.
Prüfen Sie wenn möglich alle 14 Tage den Luftdruck Ihrer Motorradreifen! So können Sie Beschädigungen an der Lauffläche oder dem Ventil / Schlauch frühzeitig erkennen! Inzwischen gibt es auch für Motorräder Reifendruckkontrollsysteme (RDKS), die vor einem Druckabfall warnen.
Der Motorradreifen ist Ihr einziger Kontakt zur Fahrbahn und diese beiden kleinen Kontaktflächen sind nicht nur ausschlaggebend für den Fahrspaß, sondern auch für Ihre Sicherheit!
Tendenziell kann beim reinen Solo-Landstraßeneinsatz der Luftdruck auch um 0,2 bar abgesenkt werden, um den Komfort zu verbessern. Jedoch vergisst man leicht diesen wieder anzuheben, wenn im 2-Personenbetrieb oder bei Volllast auf der Autobahn gefahren werden soll, denn da können die Reifen überhitzen.
ehemalige Freigaben / Unbedenklichkeitsbescheinigungen -> Service-Information / Herstellerbescheinigung
Jedes Motorrad fährt sich anders und so verschieden sind auch die Anforderungen an die Motorradreifen. Reifenhersteller testen ihre Reifen auf den verschiedensten Motorrädern und erstellen nur dann eine Freigabe/Unbedenklichkeitsbescheinigung bzw. jetzt Service-Information / Herstellerbescheinigung, wenn die Tests zur vollsten Zufriedenheit absolviert wurden. Auch wenn bei einem Motorrad keine Reifenbindung in den Fahrzeugpapieren eingetragen ist, so sollte man dennoch nur Reifen kaufen, die für seine Maschine getestet wurden. Ein nicht freigegebener bzw. geprüfter Reifen kann trotz bester Testergebnisse auf der eigenen Maschine für katastrophale Fahreigenschaften sorgen. Wir weisen mit Nachdruck darauf, dass wir jegliche Produkthaftung ablehnen, wenn Sie Reifen auf Ihr Motorrad verbauen, welche seitens der Motorrad- oder Reifenhersteller keine Serviceinformation/Herstellerbescheinigung besitzen.